Diesmal zog es mich in eine ganz andere, neue Richtung. In den Norden nach Tromsø in Norwegen. Tromsø liegt über dem nördlichen Polarkreis. Durch den Golfstrom ist es dort aber nicht ganz so kalt, wie man es vermuten würde.
Auf dieser Reise begleitete mich Kim. Wir flogen direkt mit Lufthansa von München nach Tromsø. Als wir ankamen war es noch hell, aber nicht allzu gutes Wetter. Im Januar geht das erste mal wieder die Sonne auf und es ist für ca. 3-4h hell. Wir gingen gleich in die Stadt zur Raketten – die kleinste Bar der Welt. Dort gibt es Hotdogs, Glühwein und heiße Schokolade. Wir nahmen ein Rentier Hotdog (5€). Er kommt mit rote Bete, Röstzwiebeln, frischen Zwiebeln, Ketchup und Senf. Dazu gab es einen Glühwein (9€),der traditionel mit Rosinen und Mandeln garniert wird. Alles war sehr lecker.
Um 19Uhr ging unsere 7 stündige Jagt nach den Polarlichtern los. Die Prognose sah nicht besonders gut aus. Es war sehr bewölkt und hat immer wieder stark geschneit. Wir fuhren erstmal 2h von Tromsø weg. Während der Fahrt erfuhren wir schon einiges über die Polarlichter. Gegen 23Uhr sahen wir dann die ersten Polarlichter. Wir machten ein Lagerfeuer um uns aufzuwärmen. Es gab Tee, Schoki, Hotdogs und Suppe. Die Lichter waren nicht gut zu sehen. Eher wie Wolken. Nur durch die Bilder der Kameras sah man sie deutlich. Da meine Kamera nicht geeignet dafür ist, buchten wir extra eine Tour wo ein Fotograf dabei war.
Später stoppten wir nochmals und kamen in den Genuss richtig helle Polarlichter zu sehen. Ein großes grünes Band erstreckte sich über unseren Köpfen. Ich konnte die Schönheit nicht fassen. Man konnte beobachten wie sich die Lichtershow bewegte und veränderte. Für mich war das eines der schönsten Dinge, die ich bisher in meinem Leben gesehen habe.
Am nächsten Tag fuhren wir morgens in ein Husky Camp. Als sie sagten, dass da ca. 350 Huskys wohnen war mir schon ein wenig mulmig. Als erstes gingen wir zu den Babys. Die waren sehr putzig und verspielt. Die großen Huskys sind alle an ihre Hütten angeleint. Sie sind alle sehr verschmust und lieben es gestreichelt zu werden.
Wir fuhren circa eine dreiviertel Stunde mit dem Huskyschlitten. 10 Hunde zogen uns durch die schöne Winterlandschaft. Einer der Huskys sprang immer wieder hoch, um zu schauen wo die anderen Schlitten sind. Das war sehr lustig anzusehen. Am Ende bedankten wir uns bei den Hunden, indem sie ihre Streicheleinheiten bekamen.
Anschließend gab es Essen in einem traditionellen Samihaus. Innen gab es ein Feuer, das tat gut nachdem wir so lange draußen in der Kälte waren. Zum Mittag gab es eine Suppe mit Rentierfleisch. Zum Nachtisch gab es Schokokuchen.
Am Abend besuchten wir eine Rentierfarm mit ca. 300 Rentieren. Als erstes durften wir sie füttern. Jeder bekam einen Eimer mit Pellets. Mir war schon ein wenig mulmig zu mute, denn einige Rentiere hatten große Geweihe und alle wollten was zu essen haben und kamen auf einen zu gelaufen. Wir waren lange bei den Rentieren und konnten sie beobachten.
Anschließend gab es ein 3 Gänge Menü. Ich war zwar happy, dass es Rentier gab, aber 50€ war das Essen nicht Wert. Danach gingen wir in das Samizelt und eine junge Frau erzählte über die Samis, ihre Geschichte, ihr Leben und ihre Gesänge. Alles war sehr interessant.
Am nächsten Morgen fuhren wir zur Walbeobachtung durch die Fjorde Norwegens. Anfangs war das Wetter sehr gut und wir konnten die tolle Landschaft genießen. Später verschlechterte sich leider das Wetter und wir sahen auch keine Wale. Am letzten Tag hatten wir sehr gutes Wetter. Wir machten einen Spaziergang von der Stadt, über die große Brücke, auf die andere Seite zur Seilbahn. Für ca. 21€ kann man mit der Seilbahn auf ca. 1200Meter fahren. Von oben hat man einen tollen Ausblick über die Stadt und die Fjorde. Wir machten einen langen Spaziergang. Die Sonne schien, trotzdem hatte es -11°. Wir blieben bis es dunkel wurde um 15/16Uhr.
Am letzten Abend gönnten wir uns nochmal ein tolles Abendessen im Cous Restaurant.
Nach 4 tollen Tagen ging es dann wieder nach Hause. Norwegen bzw. Trosmø hat mir sehr gut gefallen. Ich bin froh, mal etwas ganz neues und anderes probiert zu haben. Leider war es aber auch einer meiner kostspieligsten Reisen, mit ca. 1700€ für 4 Tage und Nächte. Doch die Erinnerungen an das Farbspiel der Nordlichter und die tolle Zeit mit den Huskys und Rentieren war es absolut wert!
