Mal wieder auf der Suche nach neuen Abenteuern flog ich diesmal nach Manila auf den Philippinen. Nach einem ca. 18 stündigem Flug mit Qatar landet ich in Manila.
Ich besorgte mir eine Simkarte und via Grab (eine Art Taxi) fuhr ich zum Busbahnhof von Manila. Dort traf ich mich mit Michael, den ich von meiner letzten Reise nach Indonesien kannte. Zusammen fuhren wir mit dem Bus ca. 2h nach Batangas (185Peso – 3,30€). Dort organisierten wir einen Fahrer, der uns in ca. 45 Minuten nach Anilao brachte (650Peso – 11,50). Er versicherte uns zwar ein Auto zu haben, kam dann aber mit einem philippinischen Tricycle… einem Roller mit Beiwagen.
Als wir dann endlich im Anilao Scuba Dive Center ankamen, fiel ich nur noch ins Bett. Für 5000Peso – 88Euro pro Tag pro Person, hatten wir ein Basic Zimmer mit 3x Essen und 3 Tauchgänge am Tag. Das war ein sehr gutes Angebot! Wir blieben für 5 Tage da und gingen auf die Suche der ganz kleinen Tierchen. Wie Schnecken, Krebse, Shrimps und alles was das Makroherz begehrt.
Mantis Shrimp mit seinem Laich
Im unteren Bild ist der Laich von kleinen Baby Nemos zu sehen, ca. 5mm groß
Insgesamt machte ich 18 Tauchgänge in Anilao. Unter anderem auch meinen ersten Blackwaterdive. Dabei springt man in der Nacht mitten im Blauwasser rein und hat vorher Lampen auf 5, 10 und 15Metern installiert. Nach einer Weile kommen die ulkigsten Kreaturen aus der Tiefe nach oben. Es war anfangs etwas gruselig, da man mitten im nichts taucht und keinen Anhaltspunkt hat. Sobald ich aber anfing etwas zu fokusieren und zu fotografieren vergass ich alles um mich herum. Jediglich die Ohren teilen einem hin und wieder mit ob man sich nach unten bewegt. Ansonsten hat man kein Gefühl für Raum und Zeit. Echt prima Erfahrung!
Anschließend ging es nach Puerto Galera. Dafür hatten wir uns zu viert ein privaten Jeepney (ein kleinerer offener Bus) gemietet, der uns zum Hafen von Batangas brachte. Von dort fuhren wir mit dem Boot für 330 Peso – ca. 6€ nach Puerto Galera. Dort angekommen, mussten wir wegen Corona einen Zettel über unseren Verbleib in den letzten 2 Monaten ausfüllen und es wurde Fieber gemessen. Wir buchten uns bei Tina´s Reef Divers in Sabang ein. Das Zimmer lag bei 1200Peso – ca. 21€ und ein Tauchgang bei 800 Peso – ca. 14€. Außerdem bekamen wir bei 6 Tauchgängen den 7. umsonst. Was für mich ein wenig komisch erschien, dass sie Tauchgänge von nur 40-50 Minuten machten. Allerings da sie 4 Tauchgänge während des Tages machen, geht es auch fast nicht länger. Bei einer Wassertemperatur von 24-26*Grad war ich ehrlich gesagt aber auch froh, dass die Tauchgänge nicht so lang waren.
Am Freitag den 13.3. wäre geplant gewesen nach Palau zu fliegen. Ich hatte für Nachmittag 15Uhr ein Boot zurück nach Batangas gebucht. Früh 7Uhr weckte mich Michael und sagte, das die Philippinen bzw. Manila am Sonntag komplett geschlossen werden für einen Monat. Ich war sprachlos und wusste nicht mehr was ich tun soll. In Deutschland war es Mitternacht, sodass ich keinen um Rat bitten konnte. Ich wusste, wenn ich nach Palau fliegen würde, dass ich dort wahrscheinlich nicht mehr weg kommen würde. Das Risiko war mir viel zu groß. In Palau wollte ich für 10 Tage bleiben um eine Tauchsafari zu machen. Anschliesend wollte ich auf die Philippinen zurück für die letzten 2 Wochen. Allerdings ging das nun nicht mehr. Auf den Philippinen wollte ich aber auch nicht bleiben und Gefahr laufen, für mindestens einen Monat gefangen zu sein, da auch alle innerländischen Transporte ausgesetzt wurden. Ich suchte noch nach Möglichkeiten wo anders hinzufliegen in Asien. Allerdings wurden die Grenzen für Deutsche immer mehr geschlossen und das letzte was ich wollte, war in einem Fremden Land in Quarantäne geschickt zu werden. Schweren Herzens beschloss ich, dass ich meinen noch 3,5 wöchigen geplanten Urlaub an dieser Stelle abbrechen werde und Heim flog. Nun ging die Rennerei los, denn das Boot um 15uhr wäre viel zu spät gewesen, um einen Flug zu erreichen. In Eile packten wir alles zusammen und ich rannte zum Ticketschalter. Das früheste Boot von dem Betreiber ging um 12.45Uhr. Ich änderte mein Ticket und kaufte für Michael eins. Doch sein Flug war noch früher als meiner, dass er es nicht geschafft hätte. Also fuhren wir zum Hafen und kauften uns komplett neue Tickets für 11.30Uhr. Wir versuchten die anderen Tickets zurück zu geben, aber das wollten sie nicht. Als aber immer mehr Leute kamen und fluchtartig die Insel verlassen wollten, kamen sie doch auf uns zu und kauften uns die Tickets wieder ab, zwar nicht zum vollen Preis aber immerhin. In Batangas angekommen nahmen wir uns ein Taxi für 2500Peso – 44€ und teilten es mit einer ältern Frau, da wir alle Angst hatte unsere Flüge nicht zu erreichen, wenn wir den Bus nehmen würden, da der nicht direkt zum Flughafen fährt. In einer Metropole wie Manila kann man auch für 5km sehr lange brauchen. Pünktlich 2Stunden vor Abflug waren wir nun da. Ich ging gleich zum Qatar Schalter und sie sagten mir, dass nur ein Sitz im ganzen Flieger frei sei und ich bis zum Schluss warten müsste. Am Flughafen sah ich andere Reisende die weinten, da sie verzweifelt versuchten das Land zu verlassen. Ich hatte riesen Glück und bekam den letzten Platz im Flieger. Nach 18,5 Stunden landete ich frühmorgens in München.
Was mich durchaus sehr schockierte, dass es keinerlei Kontrollen gab. Weder diese Aussteigerkarten noch Fiebermessung, dass kann ich nicht ganz verstehen.
Auch wenn der Urlaub nur 10 Tage ging statt 5 Wochen, hatte ich eine tolle Zeit auf den Philippinen und hab es auf 25 Tauchgänge geschafft, in denen ich wieder einige neue Unterwasserbewohner bewundern konnte. Da ich die Tauchsafari in Palau verschieben konnte, wird es mich wohl demnächst nochmal in diese Gegend ziehen… natürlich erst, wenn die Grenzen alle wieder offen sind 😉